Trauma - was ist das?
Woran kann man traumatische Belastungen erkennen?
Ein Trauma ist die am meisten missverstandene und unbehandelte Ursache von körper-lichen und seelischen Erkrankungen und Belastungen. Kein Mensch gleicht genau dem anderen und was dem einen langfristig die Gesundheit gefährdet, kann den anderen völlig unberührt lassen. Es gibt zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten auf "Bedrohung" und an diesen sind viele Faktoren beteiligt. Neben psychischen Belastungen können sich Traumen auch körperlich äußern und sich sogar als chronische Schmerzen zeigen. Meist ist man sich überhaupt nicht bewusst, dass hinter diesen Symptomen auch traumatisch empfundene Erlebnisse als Auslöser stecken. In vielen Fällen ist uns nicht einmal bewusst, dass das Erlebte für uns traumatisch gewesen ist.
Bestimmte Arten von Erfahrungen in der frühen Kindheit können unsere Fähigkeit mit den Anforderungen zurechtzukommen und glücklich zu leben, gravierend schwächen. In diesem Zusammenhang ist eine für mich elementare Erkenntnis, dass Ereignisse, die wir normalerweise als alltäglich ansehen, Menschen (und insbesondere Kinder) überwältigen können! Eine Serie von scheinbar harmlosen Missgeschicken kann langfristig eine schädigende Auswirkung auf einen Menschen haben.
Ein Trauma muss nicht von einer größeren Katastrophe herrühren.
Zu den verbreiteten Auslösern gehören:
alltägliche Erlebnisse in der frühen Kindheit, die aus Kinderaugen lebensbedrohlich waren
- Autounfälle (auch kleinere, harmlose Blechschäden)
- der Verlust von geliebten Menschen, Bezugspersonen oder Tieren
- invasive Eingriffe beim Arzt oder Zahnarzt (auch wenn es sich um Routineeingriffe handelt)
- Naturkatastrophen (starke Gewitter, Stürme, Erdbeben etc.)
Selbst harmlose Ereignisse können (vor allem durch Wiederholung) unter bestimmten Umständen überwältigen. Die Erkenntnisse reichen inzwischen soweit, dass nahezu alle von uns entweder direkt oder indirekt eine Art von Trauma erlitten haben. Eine Traumatisierung erfolgt meist, wenn unsere normale Fähigkeit mit einer als bedrohlich wahrgenommenen Situation umzugehen, durch irgendetwas überlastet ist.
Tatsächlich können die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen erst Jahre später in Erscheinung treten und uns völlig unbewusst (oder auch bewusst) beeinflussen und in manchen Situationen an einer angemessenen Reaktion hindern oder sich als nicht greifbare, unangenehme Gefühle äußern.
Nach (oft nicht bewusst) traumatisch erlebten Situationen entwickeln sich häufig:
- Angstzustände, Panikattacken, Phobien
- Gefühle wie Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Überforderung
- Depressionen
- chronische oder unerklärliche Schmerzen, Fibromyalgie
- Wesensveränderungen oder unangemessene Reaktionen auf alltägliche Situationen
- Leere im Kopf, Vergesslichkeit bzw. Gedächtnisverlust
- Suchtverhalten (übermäßiges essen, trinken, rauchen usw.)
- Angst zu Sterben, Hang zur Selbstverletzung
- übermäßige Scheu, verminderte emotionale Reaktionen
- chronische Müdigkeit und sehr wenig Energie
- Kopfschmerzen, Migräne
- Autoimmunerkrankungen, Hautbeschwerden
- bestimmte Hormonelle Probleme wie Fehlfunktionen der Schilddrüse
- .....
Die Liste lässt sich um viele Punkte erweitern und die Trauma-Symptome können permanent vorhanden sein oder aber auch nur sporadisch, also kommen und gehen (meist durch Stress ausgelöst).
Bei einem Trauma geht es um Verlust:
Den Verlust der Verbindung zu uns selbst, zu unserem Körper, zu geliebten Menschen, zu unserer Umgebung etc. Dies ist oft sehr schwer zu erkennen, weil es in vielen Fällen ein schleichender Prozess ist. Möglicherweise spüren wir einfach nur, dass etwas nicht stimmt bzw. dass wir uns einfach nicht so gut fühlen, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass es dafür einen Auslöser gibt.
Durch die richtige Begleitung dabei ergibt sich die Chance auf persönliches Wachstum und tiefgreifende, positive Veränderung. Vielleicht können Sie sich von Belastungen befreien, die Sie oft schon jahrelang an einem glücklichen und unbeschwerten Leben hindern.